Was muss ich verstehen?

---- noch in Arbeit.....

 

 

Im Schlaf merkt man nichts. Bewusstsein und Skelettmuskeln sind abgeschaltet, alles andere arbeitet lebhaft, aber unbewusst weiter. Kaum ist man wach und fragt den Nächsten nach seiner Gesundheit, nimmt der sich Zeit, horcht tief in den Topf seiner Sinneserfahrungen und kramt in seinem Wortschatz, um den Zustand zu bewerten, der ausreguliert Wohlbefinden auslöst. Denn Gesundheit merkt man erst, wenn sie fehlt. Von hundert Leuten, die man einvernehmlich mit der Spritze piekst, zucken hundert spontan weg und sagen sofort: " das tut weh ". Niemand braucht ein Gerät oder Arzt für die Antwort. Wenn das  Schmerzgefühl auf sanften Druck oder leisen Zug im Gewebe sich erst verschlimmert und dann abnimmt, sind weder Nerven defekt, noch Immunzellen entgleist und auch keine Kindheitstraumen erwacht, sondern feine Schmerzfühler lebendig. Das  Körpergefühl ist dem Bewusstsein offenbar längst bekannt, denn alles, was man nicht fühlt, ist es kein Gefühl.
Nur die Bewertung, wie es ist  gepiekst zu sein, bleibt unscharf: was für manche bereits unerträglich ist, nehmen andere als aushaltbar so hin.
Das ungenehme Gefühl Schmerz  sorgt dafür, etwas zu tun was notwendig ist. Gleichgültig ob Ursache oder Folge, ob durch einen tatsächlichen Defekt eines Organs oder durch mechanische, entzündliche oder thermische Gewebereizung ausgelöst. Das was man tun kann oder geschehen lassen muss, ist verbunden mit der Frage, woher denn Rückenschmerzen kommen: von der Bandscheibe, von der Arthrose, von der Stenose, von der Matratze, von den Genen, vom Tragen, vom Sitzen, vom Gewicht, vom Druck auf Nerven, vom Druck vom Chef, vom Stress, von freier Energie, vom Schreck, von Hormonen, von Hemmungen, von Wirbelblockaden, von schwachen Muskeln, von zähen Faszien, von gereizten Bändern, von steriler Entzündung, von fremden Erregern, vom Entzündungsaltern, vom Sauerstoffmangel, vom sauren Gewebe, vom Wetter?  Von allein?  Von wegen, .. von nichts kann nichts kommen.
Wir sind gut geübt darin, Muster  in Ursache-Wirkung-Beziehungen zu erkennen. Allerdings nur, wenn eine  Ursache zeitnah eine Wirkung erzielt. Schon dann, wenn es sich um zeitverzögerte Wirkungen handelt, entdecken wir die Ursache schlecht. Werden mehr als drei Ursachen nötig, um eine Wirkung zu entfalten, können wir diese kaum erfassen. Je mehr Ereignisse zusammentreffen müssen, damit etwas anderes geschieht, desto schwerer wird es für uns, die Ursachen festzulegen.
Der Grund ist angewandte Statistik: wenn wir wie oben 25 Gründe für den Rückenschmerz haben, dann gibt es auch 25 Möglichkeiten, dass genau einer davon der Auslöser ist. Wenn aber erst das Zusammentreffen von zwei Gründen sich zu dem besonders morgens einsetzenden stechenden Schmerz auswirkt, dann gibt es schon 300 verschiedene Paarungen, die man untersuchen müsste. 
Das Denken in Wahrscheinlichkeiten ist uns nicht in die Wiege gelegt.

 

 

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